Samstag, 15. Februar 2025

Kino

Erinnert ihr euch noch daran, was euer Traumberuf in der Kindheit war? Bis zu meinem 7. Lebensjahr wollte ich unbedingt Paläontologin werden und nach uralten Lebewesen suchen. Danach träumte ich davon, Filmkritikerin zu werden. Ich wollte an der Universität für Kinematografie studieren. Die Kinematografie begleitet mich seit meiner Kindheit. Mein Opa war nämlich Filmvorführer in einem kleinen georgischen Dorf. Und er war dort wie ein Kinostar. Er brachte die Filme ins Dorf und zeigte sie in einem kleinen Kino. Dieses Kino ist mir noch sehr gut in Erinnerung. Ich weiß sogar noch, wie mein erster Kinofilm hieß, den ich damals gesehen habe. Meine Oma verkaufte die Eintrittskarten, und der Kinosaal war immer voll. Alle warteten gespannt auf neue Filme. Damals waren Bollywood-Filme sehr beliebt, ebenso wie italienische und französische Komödien. Als meine Großeltern später in die Stadt zogen, arbeitete mein Opa in großen Kinos. Er wurde dort schnell bekannt, und wir hatten das Vergnügen, oft umsonst ins Kino zu gehen. Natürlich kannten wir uns im Kino bestens aus. Meine Großeltern hatten ein großes Haus, und manchmal veranstaltete mein Opa dort Filmvorführungen. Das war sehr schön. Ich erinnere mich an die großen, schönen Filmposter, die riesige Kinotechnik, die Projektoren und die Objektive. Mein Opa hatte Magazine mit neun Filmen, die ich gern gelesen habe. Und ich führte ein Heft, in dem ich alle Filme notierte, die ich gesehen hatte: den Namen, das Erscheinungsjahr, die Hauptdarsteller, den Regisseur, den Drehbuchautor und den Kameramann. Bis heute achte ich auf die Arbeit der Kameraleute und darauf, wie ein Film gedreht wurde. Leider ist dieses Heft nach zahlreichen Umzügen meiner Familie verschwunden. Die Informationen daraus hatte ich jedoch sehr lange im Kopf. Das war mein leidenschaftliches Hobby – ein bisschen seltsam für ein Kind, oder? Meine Familie war von Filmen fasziniert. Die Erwachsenen erzählten uns Kindern von bestimmten Filmen oder empfahlen sie uns. Mein Vater arbeitete eine Zeit lang auch im Filmbereich. Er betrieb eines der ersten Videobars, in denen die Leute ausländische Konzerte oder Filme sehen konnten – was damals revolutionär war. Aus diesem Grund hatten wir zu Hause einen Videorekorder und genossen amerikanische Filme. Als ich studierte, entdeckte ich für mich anspruchsvolle Filme von bekannten Regisseuren aus Italien und Frankreich. Nachts schaute ich Filme, und tagsüber studierte ich. Als ich nach Europa kam, versuchte ich, Orte zu besuchen, die mit der Filmproduktion verbunden waren. Meine Schwester betrieb später eine Videothek in unserer Stadt und verlieh Filme. Wieder spielte das Kino eine besondere Rolle in unserer Familie. Heute bin ich leider nicht mehr so auf dem neuesten Stand. Ich gehe zwar immer noch gern ins Kino, oft sogar allein, wenn ich etwas Anspruchsvolles sehen möchte. Ich gehe dann meist nach der Arbeit am Nachmittag, wenn der Kinosaal nicht so voll ist, und genieße die Filme in Ruhe. Hier werde ich ab und zu über neue Filme berichten, die ich gesehen habe – nicht als Kritikerin, sondern als Empfehlung.

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